Grundschule Finow setzt auf enge Partnerschaft mit Unternehmen

Kooperationen helfen bei der frühzeitigen Berufsorientierung / Hochschule für nachhaltige Entwicklung noch Wunschkandidat

Eberswalde (moz) "Mit der Berufsorientierung kann man gar nicht früh genug beginnen", lautet ein Grundsatz in der Grundschule Finow. Seit etlichen Jahren sorgt Schulleiter Karsten Boldt dafür, das er mit Leben erfüllt wird. 330 Mädchen und Jungen von der ersten bis zur sechste Klasse lernen in seinem traditionsreichen Haus, das auf 120 Jahre zurückblicken kann. Die meisten kommen direkt aus Finow und der Clara-Zetkin-Siedlung. "Wir möchten unseren Schülern zeigen, dass es sich lohnt hierzubleiben, dass es auch bei uns viele interessante Berufe gibt", sagt der engagierte Schulleiter, der mittlerweile etliche Patenschaftsverträge mit Unternehmen der Region unter Dach und Fach hat.



Den Anfang machten vor Jahren die Eberswalder Stadtwerke. An ihre Stelle ist inzwischen das Energie-Unternehmen EWE getreten. Mit im Boot seit drei Jahren ist auch Bäckermeister Björn Wiese. "Als wir vor drei Jahren nachgefragt haben, war er sofort bereit", sagt Boldt. Enge Kontakte bestehen außerdem zur Oberförsterei Schwärzesee und zum Digitaldruck-Unternehmen Grill und Frank. Besuche vor Ort spielen in den verschiedensten Fächern eine Rolle. "Im EWE-Schulungszentrum Wildau können sich unsere Schüler mit dem Thema erneuerbare Energien beschäftigen. Einmal im Jahr besuchen wir auch den Energietruck, von dem schon Modelle angefertigt wurden", sagt Boldt.

In der Backstube von Björn Wiese lernen sie nicht nur die Produktionsabläufe bei der Herstellung von Brot, Brötchen oder Kuchen kennen, sondern auch den Einsatz regionaler Produkte. Tradition hat auch das Sommerfrühstück, das jährlich ausgerichtet wird. Die Vorbereitungen liegen in den Händen von zwei Schülern und deren Eltern, die von den Klassen dafür vorgeschlagen werden. Im Café Gustav lernen sie nicht nur die richtige Planung und Kalkulation für dieses Frühstück, sondern auch die passende Präsentation und Dekoration.

In Zusammenarbeit mit der Oberförsterei Schwärzesee sind zahlreiche Nistkästen entstanden. Die Bank auf dem Schulhof haben Grundschüler gebaut. Das Holz stammt aus dem Wald der Oberförsterei. Bei Jürgen Grill und Bernd Frank lernen die Sechstklässler die bunte Welt der Werbung kennen. Die Erkenntnisse daraus spiegeln sich im Fach Wirtschaft, Arbeit und Technik wider. Mittlerweile gibt es auch ganz praktische Ergebnisse. So haben die Schüler der jetzigen Klasse 4a im vergangenen Herbst ein selbst verfasstes und gestaltetes Büchlein mit dem Titel "Elfchen und Rondelle" herausgebracht. "Leckere Rezepte aus der Urlaubswelt", heißt das Büchlein der Klasse 5a. "Wie das Brot vom Feld ins Geschäft kommt" lautet ein weiterer Titel. Weitere Heftchen sind geplant. Stolz sind die Finower Grundschüler auch auf das Ergebnis eines Zeichenwettbewerbs zum Thema Frühlingserwachen. Ihre Motive haben ein Vierteljahr lang die Einkaufstüten der Bäckerei Wiese geschmückt. "Wir haben es geschafft, dass sich unsere Partnerschaften nicht als Sponsoring begreifen, sondern als gegenseitiges Geben und Nehmen. Unsere Kinder haben frühzeitig die Möglichkeit, das Arbeitsleben kennenzulernen. Und auch die Eltern wissen die enge Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen zu schätzen", sagt der Schulleiter nicht ohne Stolz.

Eine Wunschpartnerschaft allerdings ist noch offen und zwar die mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung. "Unsere Schüler gehen zur KinderUni, aus der so manches Projekt entwickelt wird. Wünschenswert wäre, wenn sie dabei mehr von den Studenten in der Stadt profitieren könnten", so Boldt.

Quelle: Dieser Text und das Bild erschienen am 06.09.2013 in der Märkischen Oderzeitung und wurden uns freundlicher Weise zur Verfügung gestellt.


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Text & Bild: Monika Schmidt von der Märkische Oderzeitung (MOZ)
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