"Eberswalde (moz) Im Schulamtsbezirk Barnim-Uckermark wurden am Sonnabend, 13. August, 2191 Schultüten ausgepackt.
Im Raum Eberswalde hatten 498 Abc-Schützen allen Grund zur Freude, in der Klasse 1b der Grundschule Finow waren es 23,
denen die MOZ bei ihrer festlich-fröhlichen Einschulung zusehen durfte.
Dicht an dicht sitzen Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde am Sonnabendmorgen in der Aula. Die ersten
beiden Reihen sind den 23 Mädchen und Jungen vorbehalten, deren großer Tag heute ist. Feierlich herausgeputzt,
die Schulmappen vor den Füßen und ohne Scheu, beim Lächeln die ersten Milchzahnlücken zu zeigen, sitzen die Kinder
so brav da, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Videokameras surren, Fotoapparate klicken, die eine oder andere
Träne der Rührung fließt.
Noch verfolgt Finows Schulleiter Karsten Boldt das Geschehen als Beobachter. „An meine eigene Einschulung, die 1973
erfolgte, kann ich mich kaum erinnern“, sagt er, bevor der von Annegret Gersdorf geleitete Schulchor Aufstellung nimmt.
Staatstragende Worte seien zu diesem Anlass eher unpassend, die Abc-Schützen sollten ermutigt und nicht eingeschüchtert
werden, findet Karsten Boldt. Und so verzichtet der Schulleiter wenig später in seiner launigen Begrüßungsrede auch auf
den anderswo beinahe obligatorischen Satz vom Ernst des Lebens, der jetzt beginnt. Stattdessen heißt er die „kleinen
Stars des Tages“ willkommen und nimmt ihnen mit spielerischen Einlagen das letzte bisschen Angst vor dem neuen
Lebensabschnitt. In den ersten zwei Reihen wird viel gelacht.
Auch Finia Schumacher (5) gehört zu den Einschülerinnen, die ganz schnell ihre Aufregung loswerden. Vorab hat sie
verraten, dass sie sich besonders darauf freut, Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. „Ich will Kindergärtnerin
werden“, erzählt sie freudestrahlend.
Zu ihren Klassenkameradinnen zählt Lena Tausche (6), die später einmal als Tierforscherin oder Archäologin arbeiten
will und in ihrer Schultüte, tiervernarrt wie sie ist, am liebsten ein lebendiges Kätzchen vorgefunden hätte. „Ich kann
es kaum erwarten, neue Freunde kennenzulernen“, berichtet sie.
Das mitreißende Programm ist wie im Fluge vergangen. Endlich nimmt Christiane Petersson ihre Schützlinge unter die
Fittiche. Die Klassenlehrerin der 1b arbeitet seit 30 Jahren im Schuldienst. „Ich habe bestimmt mehr als zehn erste
Klassen übernommen“, blickt sie zurück. Und gibt auch vor den Kindern zu, trotz aller Erfahrung Lampenfieber zu spüren
und aufgeregt zu sein. „Aber gemeinsam schaffen wir das schon“, sagt sie den Einschülern, als die für eine kurze
Schnupperstunde im Klassenraum eingetroffen sind."
Dieser Text und das Bild erschienen am 14.08.2011 auf der Homepage der Märkischen Oderzeitung und wurden uns freundlicher Weise zur Verfügung gestellt.
Quelle: http://www.moz.de/heimat/lokalredaktionen/eberswalde/artikel4/dg/0/1/947472/
Copyright © 14.08.2011 Märkische Oderzeitung - All Rights Reserved
Text und Bild: Sven Klamann (MOZ)
Diese Seite wurde erstellt von: R. Fausten